Unsere Zukunft atomwaffenfrei – Friedenskultur.2010

Friedenskultur 2010 - für atomwaffenfreie Zukunft

Friedenskultur 2010 – Unsere Zukunft atomwaffenfrei verabschiedet die Essener Erklärung. Seit rund 65 Jahren sind Atomwaffen eine reale Gefahr. Zweimal wurden sie bisher in der Geschichte der Menschheit eingesetzt, was jetzt ebenfalls schon 65 Jahre her ist. Doch diese beiden Einsätze haben ausgereicht, um die schrecklichen Auswirkungen zu zeigen, die mit diesen Waffen einhergehen. Zwar gab es bisher keinen weiteren kriegerischen Einsatz, die Gefahr besteht aber weiterhin und ist vielleicht so groß wie nie. Der Kalte Krieg ist vorbei, doch heute gibt es so viele Länder wie nie zuvor, die über Atomwaffen verfügen. Entsprechend ist auch weiterhin die Friedensbewegung hochaktiv, die sich für eine atomwaffenfreie Welt einsetzt.

Anlässlich der 7. Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrages, die im Mai 2010 stattfindet, gibt es weltweit verschiedene Aktionen, die damit zusammenhängen. Unter anderem auch in Essen, die in 2010 Kulturhauptstadt ist. Dort fand jetzt vom 19. bis zum 21. September eine Kombination aus Konferenz und künstlerischer Veranstaltung statt, die sich das Thema “Friedenskultur.2010 – Unsere Zukunft atomwaffenfrei” auf die Fahnen geschrieben hat. Neben wichtigen Politikern gab es auch viele bekannte Künstler, die vor Ort waren, um diesen Tagen und der Botschaft Gewicht zu verleihen.

Die Konferenz in der Volkshochschule Essen

Zunächst einmal wurden die ersten beiden Tage, also der 19. und 20. März 2010, für eine Konferenz genutzt. Die dahinter stehende Initiative, die bisher nur auf lokaler Ebene gewirkt hat, kann jetzt auf große Unterstützung setzen. Unter anderem gehören der Bundesverband und die örtliche Gruppe der “Ärzte gegen den Atomkrieg” zu den Trägern, ebenso Pax Christi von der deutschen Sektion und dem Bistum Essen, außerdem das Essener Friedensforum und der DFK-VK vom Bundes- und Landesverband Nordrhein-Westfalen.

Als Ort für die Konferenz wurde die Volkshochschule Essen ausgewählt. Dort trafen sich Politiker und Experten, um über eine Zukunft ohne Atomwaffen zu sprechen. Bekannte Leute waren vor Ort. Unter anderem Hermann Scheer, der langjähriges SPD Mitglied ist und sich vor allem auch auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien einsetzt. Auch mit vor Ort war Horst Schmitthenner, der lange Jahre im Vorstand der Industriegewerkschaft Metall war. Weitere Konferenzteilnehmer waren unter anderem Thomas Schwörer, Peter Bürger, Hans Lammerant, Regina Hagen, Werner Ruf, Reiner Braun und auch Angelika Claußen.

Insgesamt bestand die Konferenz aus fünfzehn unterschiedlichen Foren, in denen jeweils diskutiert wurde. Verschiedene Aspekte des Gesamtthemas wurden näher beleuchtet. Darunter die Fragen zur atomaren Bedrohung allgemein, ebenso aber auch zur Bewegung, die sich für Atomwaffenfreiheit einsetzt. Darüber hinaus gab es auch eine Runde aus Politikern aller Fraktionen des zuletzt neu gewählten Bundestages. Darin wurde über die Verantwortung zu Abrüstungsinitiativen gesprochen.

Künstler für den Frieden in der Essener Lichtburg

Friedenskultur 2010 - die Konferenz in der Essener LichtburgAm dritten Tag, dem 21. März, fand schließlich eine Matinee statt, also eine frühe künstlerische Veranstaltung. Mit dieser sollte nicht nur für gute Laune gesorgt, sondern eben noch einmal größtmöglich auf den Aspekt der Atomwaffenfreiheit hingewiesen werden. Als Ort der Veranstaltung wurde die Lichtburg in Essen gewählt. Sehr bekannte Künstler waren mit dabei, die auch schon seit vielen Jahren in der Friedensbewegung aktiv sind. Unter anderem Stoppok, Till Engel, Bettina Wegner und auch der Folkzwang-Dozent. Ebenso mit dabei war Konstantin Wecker, der bekannte Liedermacher und Komponist, der sich schon seit Jahrzehnten politisch einsetzt.

Abseits dieser Veranstaltung und der Konferenz gab es auch noch andere Ideen, die während dieser Tage umgesetzt worden sind. Dazu gehört eine Lichtskulptur an der Fassade der Volkshochschule. Dieses “Friedenslicht der Religionen” war beeindruckend und wurde vom Lichtkünstler Leo Lebendig umgesetzt. Außerdem fand ein Planspiel für Schüler statt, das sich direkt auf die Überprüfungskonferenz in New York bezog. Auf dieser Ebene wurde auch eine Plakatausstellung geschaffen, die die Friedensbewegung der letzten Jahre aus dem Ruhrgebiet zeigte.

Der Traum einer atomwaffenfreien Welt

Friedenskultur.2010 - die Welt frei von AtomwaffenWährend des Zweiten Weltkrieges wurden Atomwaffen erstmals entwickelt und kamen auch zu dieser Zeit erstmals im Krieg zum Einsatz. Die US-amerikanischen Abwürfe am 6. und 9. August 1945 über Hiroshima und Nagasaki brachten sofort über 100.000 Todesopfer, viele weitere sollten noch folgen. Diese Ereignisse führten zur Kapitulation Japans und gelten noch heute als mahnende Warnungen zum Einsatz von Atomwaffen. Die zerstörerische Kraft ist enorm und entsprechend groß ist die Angst vor einem erneuten Einsatz. Die folgenden Jahrzehnte führten dennoch zu einer Aufrüstung und dem Kalten Krieg, in dem sich vor allem die Atommächte Russland und die USA gegenüberstanden.

Spätestens seit Ende des Kalten Krieges Anfang der neunziger Jahre gibt es auch einen breiteren politischen Willen zur Abrüstung, der auch nochmal von Präsident Barack Obama bekräftigt wurde. Doch schon lange Zeit davor setzen sich Friedensbewegungen für eine Abrüstung ein, die jedoch nur bedingt vonstattengeht. Israel und Indien sind seit den siebziger Jahren Atommächte, seit 1998 auch Pakistan. Auch andere Staaten scheinen Atomwaffenprogramme voranzutreiben. Dem soll eigentlich der Atomwaffensperrvertrag einen Riegel vorschieben, doch einige Länder wie Nordkorea oder eben auch Indien sind keine Mitglieder des Vertrags. So wird die Friedensbewegung wohl noch viele Jahre aktiv bleiben müssen.

Fazit zur Friedenskultur Konferenz 2010

Aus politischer Sicht gilt einigen Staaten die Atomwaffe als Abschreckungsmittel, um sich gegen andere Staaten verteidigen zu können. Grundsätzlich herrscht aber Einigkeit darüber, dass eine atomwaffenfreie Welt anzustreben ist. Allerdings ist das eben auf der Ebene der Staaten ein langsames Verfahren, da auch keine Atommacht von heute auf morgen diesen Schritt gehen will, solange die anderen ihn nicht auch gehen. Die globalisierte Welt und die Entwicklung von Atomwaffen in manchen Ländern, die dem Sperrvertrag nicht angehören, sorgt für neuerliche Gefahr. In Essen wurde jetzt darauf mit einer Konferenz und einer künstlerischen Veranstaltung hingewiesen. Friedenskultur 2010 steht somit für eine Zukunft ohne Atomwaffen.